
„In Greiz zu wohnen, in einer Stadt in der man stets und ständig über historische Sachzeugen und Bauwerke stolpert – daran gewöhne ich mich wohl nicht mehr. Selbst für mich früher eher belanglose Straßennamen, spiegeln heute ein Stück Stadtgeschichte wieder. Ich bin immer wieder überrascht wo mir Geschichte hier in der Gegend über den Weg läuft.“
Mit diesem Zitat beschreibt Lars Goßmann seine Faszination für thüringische Landesgeschichte, speziell des Vogt- und Reußenlandes. Auf Grund seines beruflichen Werdeganges eher mit dem Fokus auf militärische Geschichtsforschung, sind jedoch auch vielfältige Bereiche der Landes- und Stadtgeschichte immer wieder Teil der Recherchen.
Gern lässt er auch andere an seinem Wissen teilhaben, Vorträge in Zeulenroda oder Dresden sind da nur als Beispiel zu nennen. Die Schlösser, der Schlosspark und die Orangerie sind vielen bekannt. Die Diskussion um den Marstall wohl auch noch in aller Munde. Die vielen kleinen „Geschichten“ aber, und Hintergründe, übersieht man schnell. Wer war zum Beispiel der Namensgeber der Raunerstraße? Was war das Besondere am Ehrenbürger der Stadt Zenker? Auch das sind Fragen an deren Lösung man teilhaben kann.
Für alle Interessierten besteht daher die Möglichkeit in Auszügen an der Recherchearbeit teilzuhaben, im Rahmen einer Vortragsreihe im Museum im Unteren Schloss.
Der erste Vortrag (Donnerstag, 11.05.2023, 18.00 Uhr, Weißer Saal im Unteren Schloss Greiz) wird sich im Schwerpunkt mit den militärischen Auseinandersetzungen und Persönlichkeiten, mit militärischem Bezug der reussischen Linien, beschäftigen. Hierbei wird ein Bogen vom Mittelalter bis zum 1. Weltkrieg gespannt.
Der zweite Vortrag (Donnerstag, 25.05.2023, 18.00 Uhr, Weißer Saal im Unteren Schloss Greiz) wird sich um Orden, Ehrenzeichen und verliehenen Auszeichnungen drehen. Hier stehen die Stiftungen und Hintergründe im Fokus, jedoch nicht nur militärische Auszeichnungen sondern auch zivile Verleihungen.
Der dritte Vortrag (Donnerstag, 08.06.2023, 18.00 Uhr, Weißer Saal im Unteren Schloss Greiz) beschäftigt sich mit Persönlichkeiten und Lebensläufen, mit reussischem Bezug, zwar auch hier im Themenfeld Auszeichnungen, wobei es sich hier aber auf Grund der Persönlichkeiten um ein doch eher breites Themenfeld handelt.
Der Eintritt ist frei.
Museum im Unteren Schloss: 12.03. bis 15.10.2023

Bier – Hopfen und Malz, Gott erhalt‘s
Die Tradition des Bierbrauens in Greiz
Greiz pflegt seit Jahrhunderten eine lange Tradition des Bierbrauens – nun das können viele Städte sagen, aber in Greiz wird diese Tradition aktiv gepflegt, denn das Bier der Greizer Brauerei wird bis heute nur in unserer schönen Residenzstadt gebraut.
Diese großartige Brautradition ist mit jedem Schluck auf der Zunge sowie am Gaumen sinnlich erlebbar.
Hingegen beleuchtet die Ausstellung im Unteren Schloss den historischen Hintergrund und folgt Fragestellungen zur Geschichte unseres Greizer Bieres.
Was waren eigentlich Greizer Bierschreier und Bierschätzer?
Die neue Sonderausstellung im Unteren Schloss Greiz folgt auch diesen Fragen zu der Kulturgeschichte des Bieres, illustriert das Handwerk des Brauens, erörtert die heilsame Wirkung des Hopfens, folgt der Gefahr des Malzens und stellt die Firmengeschichten der Greizer Brauereien, besonders die der Vereinsbrauerei Greiz, dar. Das Biertrinken wird als rituelle Handlung, Bezug nehmend auf die Schleifkannen der Greizer Zünfte, vorgestellt. Nicht zuletzt werden auch einige gastronomische Einrichtungen von Greiz thematisiert, die unsere schöne Residenzstadt in den letzten 150 Jahren mit ihrem geselligen Ambiente prägten und in unserer Stadtgeschichte als Veranstaltungsort für Politik und Kultur galten.